Vor einigen Tagen, war die Beerdigung der Witwe des Forstmeisters W.V. im südlichen Odenwald. Im Wald des Sensbachtals war das Jagdgebiet von Jürgen Ponto. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Dresdner Bank ging gerne im Revier des Forstmeisters W.V. rund um dem alten Waldfriedhof von Sensbachtal zur Jagd und war dadurch mit dem Forstmeister gut bekannt.
Jürgen Ponto wurde am 30. Juli 1977 von Susanne Albrecht besucht, die die Schwester seines Patenkindes Julia Albrecht war. Mit dabei waren zwei weitere Mitglieder der RAF, Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt. Zunächst wollten sie ihn entführen, aber bei einem Handgemenge in seinem Eßzimmer haben die Terroristen ihn erschossen. Er wurde auf dem Friedhof nahe seinem Jagdgebiet beigesetzt und noch heute ist sein Grab am Westeingang vorhanden. Die Familie Ponto verließ kurz nach dem Attentat Deutschland.
Ich habe mir dieses Grab einmal näher angesehen und mir fiel sofort der absolut ungepflegte, verkommene Zustand auf. Mein erster Gedanke,…warum kümmert sich niemand darum? Warum wird das Grab nicht eingeebnet, wie andere Gräber auch nach so langer Zeit? Wird hier Totenkulttourismus betrieben? Warum kümmern sich keine Nachkommen um das Grab, bzw., wenn schon niemand mehr in Deutschland ist, so könnten die Nachkommen doch wenigstens eine Friedhofsgärtnerei zur Pflege des Grabes beauftragen bzw. wenn die Verwaltung von Sensbachtal schon so einen Grabkult betreiben möchte, sollte sie sich auch um die Pflege des Grabes und des unmittelbaren Drumherum kümmern. So ist es auf jeden Fall kein Zustand und ist eines Grabes nicht würdig. Selbst das Grab meines Hundes ist schöner!